Starker Rallycross-Nachwuchs

Einsteigerklasse mit Perspektive

In der Deutschen Rallycross Meisterschaft (DRX) können Jugendliche ab 14 Jahren in der Einsteigerklasse DRXN2 um die Junioren-Meisterschaft kämpfen. Das Nachwuchskonzept der DRX hat sich bewährt: In der Klasse gingen bis zu 18 Fahrerinnen und Fahrer an den Start, zehn davon unter 18 Jahren. Die Einsteigerklasse überzeugte durch enge Zweikämpfe und spektakuläre Rennen und das bei überschaubaren Kosten. Die Seriennähe der Fahrzeuge sowie eine Maximalleistung von 143 PS sorgen für ähnliche Voraussetzungen für alle Teilnehmenden.

Junge Talente im Fokus

Zwei Mädchen und acht Jungen im Alter von 13–17 Jahren nahmen teil. Der jüngste war Benjamin Veith, der aus dem Renn-Kart in einen Peugeot 206 von Knof Motorsport umgestiegen ist, genauso wie sein Knof-Teamkollege Lion Koffmann. Andere Fahrer wie Finn Bröhl, Nico Benzler, Mika Delkus oder Felix Rothauge stiegen neu in den Motorsport ein. Ihre erste komplette Saison bestritt Finja Herröder nach einem Gaststart beim Finale 2024 und fuhr parallel noch Kartrennen. Joelina Drange ging in ihre zweite Saison ebenso wie Louis Genz. Der zu Saisonbeginn erst 15 Jahre alte Timm Sachse absolvierte sein drittes Jahr mit dem VW Polo von BWC Motorsport und war als Titelverteidiger der Gejagte.

Timm Sachse: Der Gejagte

Sachse, der 2023 nach mehreren Jahren im Kartsport in den Rallycross wechselte, machte von Beginn an deutlich, dass seine Konkurrenz einen schweren Stand haben wird. Beim Doppellauf zum Saisonauftakt auf dem Estering in Buxtehude verhinderte nur ein Defekt an der Vorderradaufhängung am Sonntag auch einen doppelten Sieg. Beim folgenden Rennen in Valkenswaard (Niederlande) war Sachse als Zweiter bester U18-Fahrer und mit einem Doppelsieg auf dem Gründautalring legte er den Grundstein zum erneuten Titel. Louis Genz versuchte alles und siegte bei den Rennen in Maasmechelen im Juni und dem zweiten niederländischen Lauf in Valkenswaard im August – jeweils mit Sachse im Schlepptau.

Erschwerte Bedingungen beim Finale

Beim Finalwochenende im osthessischen Schlüchtern wurden die letzten zwei Rennen der Saison 2025 ausgetragen. Durch heftige Regenschauer an beiden Tagen wurde diese aber zu einer äußerst kniffeligen Sache. Sowohl die Reifenwahl als auch die Bedingungen an sich benötigen höchste Konzentration bei Fahrerinnen und Fahrern. Doch Sachse ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und siegte in zwei Vorläufen und im Finallauf am Samstagabend, Damit war für ihn die Junioren-Meisterschaft in trockenen Tüchern.
Doch Rallycross wäre nicht Rallycross, wenn nicht noch eine Überraschung warten würde: Mit einem Sensationssieg am Sonntag ging die Saison zu Ende: Lion Kaufmann, der sich am Samstag noch mit einem Überschlag aus dem Rennen verabschiedete, hatte wohl noch eine Rechnung offen. Er sicherte sich mit seinem reparierten Auto seinen ersten Rallycross-Sieg und fixierte damit seinen dritten Gesamtrang in der Junioren-Meisterschaft hinter Sachse und Genz. Koffmann war damit auch „Rookie of the Year.“

Nachwuchsarbeit als Erfolgsfaktor

Mit vielen Neueinsteigern in der Saison 2025 zeigt die Deutsche Junioren Rallycross Meisterschaft, dass Nachwuchsarbeit nicht nur wichtig, sondern elementar für den weiteren Erfolg der Serie ist. „Wir sehen eine positive Entwicklung, die wir 2026 mit dem ADAC Weser-Ems als Promoter weiter vorantreiben wollen“, so Serienkoordinator Karsten Ney. „Besonders hervorzuheben ist die Fahrdisziplin der jungen Teilnehmenden. Trotz der oftmals sehr engen Rennen ging es stets fair zu, auch wenn die für den Rallycrosssport typischen kleinen Rangeleien nicht ausblieben“, ergänzt Thomas Sachse, der Jugendbeauftragte der DRX.

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