Regenschlacht in Schlüchtern

DRX Rookie

Beim 6. Lauf zur DRX am Samstag konnte zur großen Freude der Zuschauer das Schlüchterner Team BWC Motorsport mit seinen zwei VW Polo einen Doppelsieg feiern. Marcel Euteneuer im VW Polo gewann vor Teamkollege Mika Henning. Lange sah Dominic Drange im Citroen Saxo von Knof Motorsport wie der Sieger aus, mit zwei Reifenschäden konnte er das Finale aber nicht beenden. Nico Acht in einem Citroen C2 von Knof Motorsport wurde am Samstag Dritter im gut besetzten Feld in der Rookie-Klasse, die sich sehr gut entwickelt. Am Sonntag schied Lokalmatador Mika Henning nach einer Rolle im ersten Qualifikationslauf aus. Die Kohlen aus dem Feuer für das einheimische Team holte Euteneuer, der den Start verpatzte und dem Feld hinterher sprintete. Die Aufholjagd wurde mit dem zweiten Platz belohnt. Unangefochten, aber mit Getriebeproblemen im Finale, dominierte Phillip Knof im Saxo den 7. Lauf der DRX, Drange fuhr am Sonntag den Peugeot 205 bei den Produktionswagen. Im Finale stand Knof am Ende nur noch der dritte Gang zur Verfügung, den er festhalten musste, und siegte vor Euteneuer und Chris Heinzl, der erstmals in der DRX mit einem VW Polo antrat.

DRX Produktionswagen

Gut besetzt war in Schlüchtern auch die Produktionswagenklasse. Andreas Huhn, der Führende in der Gesamtwertung des DMSB Rallycross Pokal (Produktionswagen und Rookie) hatte am Samstagvormittag Kupplungsprobleme an seinem Honda Civic und musste den ersten Vorlauf sogar auslassen, konnte danach aber zweimal Platz zwei in den weiteren Vorläufen belegen, jeweils hinter Philipp Knof, der am Samstag beim sechsten Lauf der DRX den Peugeot 205 in seinem Team fuhr. Knof konnte sich auch im Finale am Start gegen Huhn durchsetzen und gewann. Dahinter gab es in der ersten Runde wilde Gerangel die Knof halfen sich einen Vorsprung herauszufahren. Huhn wurde Zweiter vor Sönke Glöde im „1400er“ Opel Corsa. Andreas Habicht sah als Dritter die Zielflagge, wurde aber wegen eines als zu hart eingestuften Manövers gegen Glöde in der ersten Runde nachträglich disqualifiziert. Am Sonntag ging es bei starkem Regen dann etwas geordneter zu. Glöde konnte bei den schwierigen und rutschigen Bedingungen nach einem sehr guten Start in Führung gehen, dahinter setzte sich zunächst Drange auf Platz zwei, mit Huhn im Schlepptau. Andreas Huhn zeigte aber sein ganzes Können und arbeitete sich an Drange und Glöde vorbei an die Spitze und auf die oberste Stufe des Podiums. Glöde verteidigte Platz zwei vor Drange.

DRX Supernational minus

An Sven Seeligers Ford Fiesta führte in den Finalrennen in Schlüchtern kein Weg vorbei. Einfach machten es ihm die Konkurrenten an den beiden Renntag allerdings nicht. Im Semifinal, das es am Samstag gab, ging Seeliger nur als Vierter durch die erste Kurve. Es führte Dustin Völzer im Opel Manta. Seeliger ging sofort jokern, um freie Bahn zu haben. Völzer führte, bis er seinen Manta wegen einer Öldruckwarnung abstellte. Seeliger gewann das Semi und war in der Startaufstellung zum Finale auf Platz zwei. Schneller in seinem Semi war Sven Zimmer in seinem Opel Corsa. Zimmer wohnt in der Nähe des Ewald-Pauli-Rings, und sicherte sich somit die Pole Position für das Finale des sechsten Laufs zur Deutschen Rallycross Meisterschaft.

Im Finale ging Seeliger in Führung und behielt diese bis ins Ziel. Zimmer fiel auf Platz vier zurück und schied frühzeitig mit einem Schaden an der Vorderachse aus. Der Niederländer Johan Kwinten im BMW M1 setzte sich nach dem Start auf Platz zwei und verteidigte diesen zunächst gegen Axel Seecamp im BMW 318ti und gegen Rennende gegen seinen Landsmann Pim Garvelink im Honda Civic der Dritter wurde am Samstag.

Der komplett verregnete Sonntag sorgte für viele überraschende Vorläufe. Seeliger sicherte sich am Sonntag mit den Platzierungen, sechs, zwei und eins die Pole Position für das Finale. Auf Platz zwei nach den Vorläufen lag Dustin Völzer, der den zweiten Vorlauf gewann. Sven Zimmer gewann den ersten Vorlauf auf seiner Heimstrecke im regnerischen Schlüchtern, hatte aber in der Folge mit immer mehr Beschlag in seinem Opel Corsa und nahm am Finale, für das er sich als Vierter qualifizierte, nicht mehr teil. Schneller war als Dritter nach den Vorläufen noch Axel Seecamp. Beim Start konnte Seeliger in Führung gehen und Dustin Völzer in Schach halten. Die beiden Führenden machten auf dem schwierigen Geläuf keinen entscheidenden Fehler und so gewann Seeliger auch am Sonntag, Völzer wurde Zweiter, Dritter wurde Axel Seecamp.

DRX Supernational plus

Lokalmatador Björn Urbach war erstmals in der Saison 2022 am Start und zeigte das Potential seines, speziell an der Hinterachse optimierten VW Golf V GTI, deutlich auf. Platz zwei im Semifinal am Samstag hinter dem Belgier Bart Bel (Volvo S40) und vor Jelle Blockx (Volvo 240). Nach einem elektrischen Defekt war das Wochenende für Urbach aber vor dem Finale am Samstag zu Ende. Der schnellste Supernational plus Pilot am Wochenende war Bart Bel, der am Samstag nach dem Start auch in Führung ging und souverän siegte. Dahinter wurde es eng. Der Belgier Blockx und Colin Neurath (BMW E36 Compact) duellierten sich um Platz zwei in der ersten Kurve, dahinter folgten Bastian Sichelschmidt (BMW M3 E30), die Belgierin Ariane Vanlommel (BMW E46) und der Niederländer Maikel Alewijnse (BMW E30). Taktisch clever konnte sich Alewijnse bis auf Platz zwei vorarbeiten und verdrängte Blockx auf Platz drei. Neurath wurde Vierter vor Sichelschmidt.

Am Sonntag ging Blockx von der Pole Position ins Rennen, neben sich Bel im Volvo. In der ersten Kurve gab es einen Kontakt, und Bel fiel bis auf den vorletzten Platz zurück. Bei seiner Aufholjagd geriet er noch mit Maikel Alewijnse aneinander und musste anschließend seinen Volvo abstellen. An der Spitze versuchte Sichelschmidt Blockx in einen Fehler zu treiben und steckte schließlich zurück und sicherte sich Platz zwei. Alewijnse wurde Dritter vor Tobias Weigel (BMW E36) und Jakob Huszarek (E36).

Huszareks BMW wurde am Samstag vom ELMS-Pilot und TYPE S Botschafter Finn Gehrsitz gesteuert. Bei seinem ersten Rallycross-Einsatz konnte sich Gehrsitz, der normalerweise einen LMP3 bei United Autosport fährt, für das Finale qualifizieren, kämpfte dort aber mit stumpfen Waffen und schied vorzeitig aus.

DRX Super1600

Als einziger Start der Super1600 war Alexander Teltsch (Citroen C2) am Start und konnte am Samstag nach dem freien Training wegen technischen Problemen nicht mehr antreten. Beim Rennen am Sonntag konnte er sich in den Vorläufen gegen die Supernational minus gut in Szene setzen und wurde im dritten Vorlauf immerhin Fünfter. Das Finale der Super1600 musste er allein bestreiten.

DRX Supercars

Zehn Supercars hatten für Schlüchtern in der Allrad-Turbo Klasse genannt. Durch technische Defekte und Unfälle waren es am Sonntag noch fünf Starter. Dietmar Brandt kommt immer besser zurecht mit seinem Audi S3, den er seit Arendonk einsetzt. Vor Schlüchtern wurde nochmal technisch weiterentwickelt, und nun arbeitet ein kleinerer Turbo im Motorraum. Der amtierende Deutsche Meister Brandt wurde Samstag in den Vorläufen zweimal Zweiter und gewann den zweiten Vorlauf, damit sicherte er sich die Pole Position für das Finale. Zweiter in der Vorlaufwertung war Oliver Günthner (Subaru Impreza), der den ersten Vorlauf gewann, aber nach einem Unfall im dritten Vorlauf nicht mehr starten konnte. Als Dritter in der ersten Startreihe stand Marc Schneider im Lancia Delta Integrale. Nur Sechster nach den Vorläufen war Michael Grünwald (Subaru Impreza). Das Blatt drehte sich beim Start schnell. Brandt kam schlecht weg, Schneider stürmte in Führung, dahinter in der ersten Kurve bereits Grünwald, der aktuell Führende in der Meisterschaft. Es folgten Alexander Hiss (Peugeot 205), Jörg Jockel (VW Golf 6 R20), Victor Smolski (Audi S4) und Dietmar Brandt. Über die Jokerlap-Strategie brachte sich Grünwald in Führung vor Schneider und verteidigte die Spitzenposition gegen den jungen Österreicher bis zur Zielflagge. Dritter wurde Hiss vor Jockel und Brandt.

Am Sonntag konnte Brandt zwei Vorläufe gewinnen und erneut die Pole Position besetzen. Neben ihm Grünwald, der einen Vorlauf gewann, und Maik Böhling.

Nach dem Start ging Brandt in Führung und es sah nach einem Sieg des Audi-Fahrers aus, durch stark eingeschränkte Sicht mit einer beschlagenen Frontscheibe verlor er Platz eins wieder an Grünwald, der sicher in Führung lag, bis eine halbe Runde vor Schluss ein Motorschaden das Rennen für den Subaru-Piloten beendete. Brandt hielt sich bis ins Ziel vor dem Audi TT quattro von Maik Böhling. Alexander Hiss wurde erneut Dritter.

DRX XC Senior und ADAC XC Cup Senior

Tim Braumüller am Samstag und Dave Tijdink am Sonntag gewannen die beiden Läufe der Crosscars in Schlüchtern. Tim Braumüller feierte seinen Premierensieg in der DRX XC Senior Wertung als Teilnehmer des ADAC XC Cup Senior. In den einheitlichen, von eFuels angetriebenen Lifelive TN5 Fahrzeugen schlug er in Schlüchtern die DRX-Starter. Nach dem Start gab es eine Kettenreaktion, bei der Markus Strumpler zunächst Braumüller berührte und dieser dann Samuel Drews, der nach zwei Vorlaufsiegen von Pole Position gestartet war. Drews musste in den Notausgang und verlor über eine halbe Runde. Braumüller war nach der ersten Kurve nur Vierter. Mit einer starken Leistung kämpfte sich Braumüller bis auf Platz eins und konnte auf dem Podest jubeln. Strumpler verteidigte seinen zweiten Platz bis ins Ziel gegen Tijdink, Peters und Drews.

Am Sonntag konnte Drews alle drei Vorläufe für sich entscheiden und stand erneut auf Pole. Strumpler, dreimal Zweiter in den Vorläufen konnte am Finale nicht teilnehmen. Bryan Neumeyer, ADAC XC Cup Junior, startete aufgrund der geringen Starterzahl bei den Junioren mit dem gedrosselten XC (80 PS) gemeinsam mit den offenen XC (120 PS). Am Start hatte Drews Probleme und verlor erneut eine halbe Runde. Tijdink stürmte in Front, Teamkollege Sem Peters hatte in der ersten Runde einen Unfall. Drews, der Tijdink wieder einholte, konnte aber nicht mehr an ihm vorbeifahren. Neumeyer wurde auf der schwierigen Bahn Dritter.

ADAC XC Cup Junior

Die Junioren fuhren am Samstag beim fünften Lauf des ADAC XC Cups am Samstag ihr eigenes Rennen. Drews hatte im zweiten Vorlauf ein Bremsproblem und gab den Sieg an Lucas Cartelle ab. Mit zwei Vorlaufsiegen stand Drews auf Pole Position und gewann vom Start weg den Junioren-Lauf vor Bryan Neumeyer. Cartelle konnte im Finale nicht starten.

Entertainment am Samstagabend

In Zusammenarbeit mit Seriensponsor TYPE S organisierte der MSC Schlüchtern ein Entertainment Programm. Nach der Siegerehrung zeigte Victor Smolski, Heavy Metal-Gitarrist und Bandleader von „Almanac“ seine virtuosen Künste. Anschließend sang Mia Sternberger über eine Stunde aus ihrem Repertoire an Hits und Klassikern der Popgeschichte, bei „Angels“ wurde sie auf der Bühne von einem „Chor“ aus Zuschauerinnen und Zuschauern begleitet. Alle hatten sichtlich Spaß. Bis gegen Mitternacht sorgte eine DJ für Unterhaltung.

Finale in Buxtehude

Die Entscheidungen um die Titel fallen am 15. Und 16. Oktober auf dem Estering in Buxtehude. Der ACN feiert 50 Jahre Rallycross und das 150. Rennen. Dort wird erneut ein Double-Header ausgefahren, also zwei komplette Wertungsläufe pro Renntag.

Mehr Informationen:

www.rallycross-dm.de

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