Knapp 80 Fahrzeuge gehen ab dem frühen Samstag Vormittag auf die Strecke. Für die Läufe vier und fünf im mittelhessischen Gründau haben 62 Tourenwagen genannt, dazu treten im Rahmenprogramm 14 Crosscars im ADAC XC Cup gegeneinander an. Für Action auf der Strecke ist ausreichend gesorgt und um das Rahmenprogramm kümmerte sich der MSC Gründautal ebenfalls: „Für uns ist das Rallycross-Wochenende für die ganze Familie gedacht. Die Kinder sind mit Hüpfburg und Hindernisparcours gut versorgt, für die Erwachsenen gibt es eine Cocktailbar und unser Loungebereich mit Waffelstand lädt zum Verweilen ein“, fasst Organisationsleiter Horst Laubach zusammen. „In der Mittagspause sind Drift-Autos auf der Strecke und sorgen ebenfalls für Abwechslung“, ergänzt er.
Die DRX1 bringt mit insgesamt acht Allrad-Turbo-Autos das stärkste Fahrerfeld der bisherigen Saison an den Start – insbesondere dank potenter Gaststarter aus der Region. Dies trifft ebenfalls auf die Klassen DRX2 und DRX4 zu. Die Klassen im DMSB Rallycross Cup, DRXN1 und DRXN2, waren bereits bei den Veranstaltungen in Buxtehude und Valkenswaard stark besetzt und setzen diesen Trend in Gründau weiter fort.
DRX 1: Starke Gaststarter mit Heimvorteil
Auf einen Gaststarter werden in Gründau alle Augen gerichtet sein: Christian Tauber kehrt für sein Heimrennen in die DRX zurück. Mit seinem Subaru Impreza ist das erklärte Ziel, die etablierten Fahrer zu schlagen. Ebenfalls zurück in der DRX meldet sich Ignaz Schneider im Lancia Delta Integrale, der in Buxtehude noch seinem Sohn Marc den Vortritt im Auto ließ und den Gründautalring aus zahlreichen Rennen kennt. Mit Bernd Wilhelm im Ford Focus ist ein dritter “Gast” am Start, der durchaus zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden darf. Als heißester Anwärter auf den Sieg gilt jedoch der amtierende Deutsche Rallycross Meister Werner Gurschler. Nachdem der Südtiroler in Valkenswaard krankheitsbedingt nicht antreten konnte, ist er in der aktuellen Meisterschaftstabelle ins Hintertreffen geraten. Dietmar Brandt hingegen eroberte in Valkenswaard die Spitze in der DRX1-Klassenwertung und möchte auch in Hessen möglichst viele Punkte einfahren.
DRX2: Wer schlägt Yorick Maeyninckx?
Nach seinen bisherigen Erfolgen in der Saison 2025 gilt Yorick Maeyninckx auch in Gründau als Sieg-Kandidat. Hinter ihm platzierten sich in den bisherigen Rennen zumeist Ariane Vanlommel (Volvo 242) und Bastian Sichelschmidt (BMW E30). Das könnte sich in Gründau ändern, denn Florian Viehmann hat seinen VW Polo Turbo fahrbereit und steigt in die Saison ein. Mit David Weigand, Thomas Freigang und Dirk Garvelink sind gleich drei BMW-Piloten als weitere Gaststarter dabei.
DRX3: Punkte sammeln für die Meisterschaft
Lukas Ney (Skoda Fabia) liegt nach drei Läufen als bester Starter der Klasse auf dem sechsten Gesamtrang der Meisterschaft mit Kontakt zur Spitze. In Gründau bekommt er es klassenintern mit Alexander Teltsch (Citroen C2) und Kirian Trafny (VW Polo) zu tun. Auf der Strecke werden die Fahrer gemeinsam mit der DRX4 starten, bekommen aber separat ihre Punkte für die Meisterschaft.
DRX4: Zobel will DRX-Führung verteidigen
Auf dem Papier ist alles klar: Benett Zobel ist seit 2022 in der DRX am Start, sein durchentwickelter Ford Fiesta ST von Seeliger Racing ist zudem das Top-Auto der Klasse. Nach drei Läufen führt er die Gesamtwertung der Meisterschaft an. Und dennoch: Die bisherigen Rennen der DRX4 hatten es in sich und Sven Zimmer (Opel Corsa) konnte zwei von drei Finals für sich entscheiden. Und auch Klassenneuling Mats Jonas zeigte in Valkenswaard deutlich, dass mit dem DRXN2-Sieger aus 2024 auch in der DRX4 zu rechnen ist. Andreas Huhn und Pim Garvelink sind mit Honda Civics Type-R erstmals 2025 dabei und Andreas Teske hat für sein Heimrennen einen VW Golf vorbereitet.
DMSB Deutscher Rallycross Cup 2025
DRXN1: Volles Grid und Spannung garantiert
Philipp Peine (Seat Ibiza Cupra) liegt in der Klasse auf Platz eins und überzeugte an den Wochenenden 2025 oft mit den schnellsten Zeiten. Aber: Ein Final-Sieg blieb ihm bisher verwehrt. Die beiden Siege in Buxtehude gingen an Dirk Bublies (Honda Civic Type-R) und in Valkenswaard an Dominic Drange (Peugeot 206 RC). Während Bublies auf Gesamtplatz zwei in der Klasse liegt, ist Drange Vierter, vor ihm liegt noch Marcel Euteneuer (VW Polo). Auf Platz fünf folgt Daniel Habicht, der in Buxtehude seinen BMW 318ti fuhr und in Valkenswaard mit einem BMW 1er Coupé antrat. Nach zwei Motorschäden hofft er auf ein Rennwochenende ohne technische Zwischenfälle und eine maximale Punktausbeute für die Meisterschaft. Insgesamt gehen 12 Fahrer in der Klasse bis 2000ccm an den Start.
DRXN2: Timm Sachse mit Doppelführung
Drei Rennen, drei verschiedene Sieger, ein Dominator. In seinem dritten Jahr in der DRXN2 zeigt der 16-jährige Timm Sachse (VW Polo) sein Können. Nachdem er in Buxtehude mit großem Vorsprung führt aber in der Jagd auf schnelle Rundenzeiten weiter Gas gab, nahm er in Valkenswaard im Finale etwas Druck raus, um kein unnötiges Risiko einzugehen. Belohnt wurde Sachse mit Platz zwei, nachdem Louis Genz (Peugeot 106), auf Platz zwei liegend von der Strecke abkam und im Sand fest fuhr. Der Valkenswaard-Sieger Florian Bobeth-Steinmacher (VW Polo) möchte seinen Erfolg bei den Heimrennen wiederholen. Insgesamt shaben 16 Fahrerinnen und Fahrer für die seriennahe Klasse bis 1800ccm genannt, die enge Startkurve bietet wenig Raum für Fehler. Im nahe Gründau beheimateten Team BWC Motorsport von Timm Sachse, der auch die Gesamtwertung im DMSB Deutscher Rallycross Cup 2025 anführt, fährt mit Jule Siebert eine weitere Lokalmatadorin die nach drei fünften Plätzen in den bisherigen Semi-Finals endlich einen Platz im Finale einfahren möchte.
Informationen zur Rennstrecke
Der Gründautalring blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Ursprung eine Autocrossstrecke mit komplett losem Untergrund, wurde der Kurs Ende der 1980er Jahre zunächst mit gemischtem Belag versehen. Seit Ende der 1990er-Jahre ist er komplett asphaltiert und in das ADAC Fahrsicherheitszentrum Rhein-Main integriert. Um die Streckenführung interessanter zu gestalten, wird seit 2021 mit einer Schikane am Ende der Gegengerade gefahren. Der parallel freigewordene Raum wird seit 2023 für eine Variante mit Jokerlap genutzt, so dass direkt vor den Augen der Zuschauerinnen und Zuschauer spannende Duelle im Kampf um den Sieg stattfinden.
Weitere Informationen zur DRX in Gründau
https://www.rallycross-dm.de/de/termine-2025-1